Equal Pay Day und das geschlechtsspezifische Lohngefälle
Der Equal Pay Day macht jedes Jahr darauf aufmerksam, dass Frauen weltweit weniger verdienen als Männer. Er verweist auf den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst von Frauen und Männern. Diesen Unterschied nennt man auch Gender Pay Gap.
Laut den Statistiken von Eurostat zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle (Gender Pay Gap), verdienen Erwerbstätige Frauen in der EU im Durchschnitt 12,7 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Das Europäische Parlament nennt Definition und Ursachen des Geschlechtsspezifischen Lohngefälles in der EU.
Gleiches Entgelt für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit, ist einer der zentralen Grundsätze der Europäischen Union. Dieser ist in Artikel 157 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) verankert. Die Umsetzung und Durchsetzung dieses Grundsatzes sind weiterhin mit Herausforderungen verbunden. Aufgrund mangelnder Lohntransparenz bleibt Lohndiskriminierung oft unentdeckt, und für Betroffene ist es schwierig, Ansprüche geltend zu machen.
Die EU geht das Problem des geschlechtsspezifischen Lohngefälles mit verschiedenen Maßnahmen an. Ziel ist es, den Grundsatz der Entgeltgleichheit durch Vorschriften zur Entgelttransparenz und die Überwachung ihrer Umsetzung zu fördern.
Zwischen den EU-Ländern gibt es erhebliche Unterschiede im geschlechtsspezifischen Lohngefälle. In 12 verschiedenen EU-Länder ist der Equal Pay Day mittlerweile etabliert. Auf den nationalen Ebenen wird das geschlechtsspezifische Lohngefälle mit unterschiedlichen Maßnahmen bekämpft.
Ein Dossier rund um den Equal Pay Day in Deutschland (7. März 2025), hat die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg zusammengestellt.
Wie der Gender Pay Gap 2024 in Hessen aussieht, hat das Hessische Statistische Landesamt ausgerechnet und in einer Grafik veranschaulicht.
Das Darmstädter Frauennetzwerk bietet anlässlich des Equal Pay Day und des Internationalen Frauentags eine Reihe von Veranstaltungen, Angebote und Aktionen (wird in neuem Tab geöffnet) an.
Internationaler Frauentag
Seit 1911 bringen Frauen weltweit am 8. März – dem internationalen Frauentag – die Themen Geschlechtergerechtigkeit und ein selbstbestimmtes Leben, das finanziell unabhängig geführt werden kann, in die Öffentlichkeit.
Eine kurze Chronologie über die Geschichte des Weltfrauentages (wird in neuem Tab geöffnet)
hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zusammengestellt.
Ein Dossier zur Geschichte des Internationalen Frauentages mit Beiträgen zur Gleichstellung, Unterrichtsmaterial, Publikationen u. v. m. bietet die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Grundprinzip der Europäischen Union (EU), aber sie ist noch nicht Realität.
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2025 verstärkt die Europäische Kommission ihr Engagement für Gleichstellung mit einer neuen Roadmap für Frauenrechte.
Diese langfristige Strategie setzt klare Prioritäten für eine gerechtere Zukunft:
- Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt,
- Höchste Standards für Gesundheit und Wohlbefinden,
- Gleiche Bezahlung und wirtschaftliche Eigenständigkeit,
- Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben,
- Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt,
- Hochwertige und inklusive Bildung,
- Politische Teilhabe und gleichberechtigte Repräsentation,
- Starke institutionelle Mechanismen zur Umsetzung von Frauenrechten.
Die neue Roadmap baut auf den Erfolgen der Strategie der Europäischen Kommission zur Gleichstellung der Geschlechter auf.
Der am 7. März veröffentlichte Bericht zur Gleichstellung in der EU 2025 gibt einen detaillierten Überblick über die Fortschritte und zeigt auf, wo noch mehr getan werden muss.
Auch das Europäische Parlament kämpft für die Geschlechtergleichstellung, den Schutz der Frauenrechte und die Schließung des Lohngefälles zwischen Frauen und Männern.
EU-Maßnahmen zur Förderung der Rechte von Frauen, zur Gewährleistung der Lohngleichheit und zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen finden Sie auch auf den Webseiten des Europäischen Rates.
Den Zugang zu einer Fülle von Daten, die auf die Hauptdimensionen der Gleichstellungsstrategie abgestimmt sind, finden Sie beim Monitoring Portal zur EU-Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter.
Um die Geschlechtergleichstellung in der gesamten EU zu stärken und zu fördern, wurde 2010 das Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) gegründet.
Auf der EIGE-Website finden Sie Informationen zur Gleichstellung der Geschlechter, den Gleichstellungsindex 2024 sowie eine Datenbank für Gender-Statistiken.
EUROSTAT – das Statistische Amt der EU bietet außerdem geschlechtsspezifische Statistiken für die EU, eine Auswahl von Indikatoren aus Bereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt, Einkommen und Lebenserwartung, die für die Messung von Unterschieden von Frauen und Männern besonders wichtig sind.
Um ein tieferes Verständnis für die Themen zu erlangen, hat die EU-Ratsbibliothek einen Bibliotheksführer mit einschlägigen Ressourcen zur Gleichstellung der Geschlechter zusammengestellt.
Auf den einzelnen Registerkarten finden Sie Bücher und Artikel, EU-Veröffentlichungen, Podcasts, Videos und Websites.