Europäisches Jahr

Europäische Jahre werden seit 1983 durch die Europäische Union ausgerufen. Sie sind stets bestimmten Themen gewidmet und sollen Diskussionen auf nationaler und europäischer Ebene anstoßen. Die Europäische Kommission schlägt ein Thema vor, das anschließend vom Europäischen Parlament und von den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten angenommen wird. Die Initiative des „Europäischen Jahres“ gibt es seit fast 40 Jahren, sie findet allerdings nicht zwangsläufig jedes Jahr statt. Oftmals ist das Europäische Jahr mit zusätzlichen Mitteln für lokale, nationale und grenzüberschreitende Projekte verbunden, die sich mit dem jeweiligen Thema befassen. EU-Institutionen und Regierungen senden damit ein starkes politisches Signal und sichern zu, dass sie das betreffende Thema bei der künftigen Politikgestaltung berücksichtigen werden. Manchmal schlägt die Europäische Kommission im Rahmen der Initiative auch neue Rechtsvorschriften vor.

Die Jahre 2023 und 2024 stehen unter dem Motto „Europäisches Jahr der Kompetenzen“. Dabei geht es unter anderem um Fachkräftegewinnung, die Unterstützung von Menschen mit geringen Bildungsabschlüssen und Green Skills.

Die Kommission wird Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten fördern, beispielsweise indem sie auf entsprechende EU-Initiativen, einschließlich der jeweiligen Finanzierungshilfen, hinweist, mit denen die Inanspruchnahme, Durchführung und Erzielung von Ergebnissen vor Ort unterstützt werden. Darüber hinaus werden EU-weit Veranstaltungen und Sensibilisierungskampagnen organisiert, um für das Voneinanderlernen der Weiterbildungs- und Umschulungspartner zu werben.

Das vorgeschlagene Aktionsjahr soll auch dazu beitragen, Instrumente zur Erfassung von Daten über Kompetenzen sowie Instrumente für mehr Transparenz und eine einfachere Anerkennung von – auch außerhalb der EU erworbener – Qualifikationen weiterzuentwickeln.

Webseite zum Europäischen Jahr der Kompetenzen.

Kommission setzt massive Impulse für digitale Bildung und die Vermittlung digitaler Kompetenzen

Eine Auswahl von Veröffentlichungen über Maßnahmen und Strategien rund um das Europäische Jahr der Kompetenzen.

EU-Initiativen zur Förderung der Kompetenzentwicklung

EU-Mittel und EU-Unterstützung für Investitionen in Kompetenzen

Webseite – Kompetenzen und Qualifikationen

Eine Sammlung von EU-finanzierter Forschungsergebnisse, die im Kontext des Europäischen Jahres der Kompetenzen durchgeführt wurden:
„Die Kompetenzentwicklung in der EU zugunsten nachhaltigerer, widerstandsfähigerer und gerechterer Gesellschaften fördern“

Das Jahr 2022 ist das Europäische Jahr (EJ) der Jugend.

Förderaufruf: Aktionen zum EJ der Jugend 2022

Über ein Erasmus+ Sonderbudget unterstützt die EU Kommission verschiedene Aktionen und Veranstaltungen zum EJ der Jugend, z.B. Seminare, Festivals, Konferenzen oder Debatten, die bis Ende 2022 durchgeführt werden. Anträge können laufend bei der Nationalen Agentur Jugend für Europa (JfE) eingereicht werden.

Das Sonderbudget umfasst insgesamt 160.000 Euro, bis zu 5.000 Euro können pro Aktion beantragt werden. Der Aufruf richtet sich u. a. an Kommunen, Landkreise oder Vereine, Verbände und Jugendeinrichtungen.

Hintergrund

Laut Vorschlag der Europäischen Kommission am 14. Oktober 2021 und dem Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22.Dezember 2021, soll dieses Europäische Jahr dazu beitragen, der Jugend bessere Chancen für die Zukunft zu bieten.

Hierbei spielen folgende Ziele eine wichtige Rolle:

  • Unterstützung für die Generation bieten, die besonders stark unter den gesellschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie leidet.
  • Das Europäische Jahr der Jugend geht einher mit dem Aufbauplan NextGenerationEU, der neue Perspektiven für junge Menschen in der EU eröffnen möchte, z.B. in Bezug auf die persönliche, soziale und berufliche Weiterentwicklung sowie die Teilhabe an der Gesellschaft. Im Fokus stehen besonders benachteiligte Jugendliche.
  • Die Jugendpolitik der Europäischen Union soll im Einklang mit der EU-Jugendstrategie 2019–2027 auf allen Ebenen der Politikgestaltung einbezogen werden.
  • Junge Menschen an der Gestaltung des Europäischen Jahres beteiligen.
    Die Kommission wird während des gesamten Jahres verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene koordinieren, die im Einklang mit den Jugendzielen stehen. So soll es laut Europäischer Kommission u. a. um Nachhaltigkeit, Gleichstellung und Inklusion, Arbeitsplätze, gesellschaftliche Teilhabe sowie psychische Gesundheit gehen.

Darüber hinaus soll auf bestehende EU-Programme stärker aufmerksam gemacht werden, wie z.B. Erasmus+, das Europäische Solidaritätskorps, die EU-Jugendgarantie und die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen.

Mit ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve) wird es 2022 ein neues Programm geben, das benachteiligten jungen Menschen mehr länderübergreifende berufliche Mobilität ermöglicht.

Das vollständige Programm und weitere Informationen werden auf dem Europäischen Jugendportal veröffentlicht.

2021 ist das Europäische Jahr der Schiene. Auf Vorschlag der Europäischen Kommission soll das Europäische Jahr der Schiene helfen, die Ziele des europäischen Grünen Deals im Verkehrssektor zu erreichen. Veranstaltungen, Kampagnen und Initiativen sollen zur Stärkung der Schiene als einen nachhaltigen, innovativen und sicheren Verkehrsträger beitragen.

Um das Bewusstsein für Bürgerrechte im Zusammenhang mit der Unionsbürgerschaft zu heben, stimmte das Europäische Parlament am 23. Oktober 2012 dafür, das Jahr 2013 zum „Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger“ zu ernennen. Auch im Jahr 2014 wurden einige Aktivitäten des Europäischen Jahres fortgesetzt.

Die Pressemitteilung mit vielen Hintergrundinformationen und dem Aufruf, sich an der Debatte zur Zukunft Europas zu beteiligen

Zur Webseite Bürgerdialoge

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
Zur Website des BBE

Das Jahr 2012 war zum „Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ ausgerufen worden. In Zeiten eines besonderen demografischen Wandels, in dem die Jüngeren weniger und die Älteren mehr werden, war dies ein wichtiges Signal. Die Herausforderungen dieses Wandels zu meistern und seine Chancen sinnvoll zu nutzen sind wichtige Aufgaben für die gesamte Gesellschaft. Ziel des Europäischen Jahres war es, die Schaffung einer Kultur des aktiven Alterns in Europa zu erleichtern, deren Grundlage eine Gesellschaft für alle Altersgruppen bildet. Auf deutscher Seite erfolgte die Umsetzung des Europäischen Jahres durch die nationale Koordinierungsstelle im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zur organisatorischen Unterstützung wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) und der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (FfG) getragen wurde.

Website der deutschen Geschäftsstelle

„Freiwillig etwas bewegen!“ – Unter diesem Motto fand 2011 das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft statt. Durch das Europäische Jahr 2011 erhielten die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten, lokale und regionale Behörden sowie Vereine und Organisationen der Zivilgesellschaft Unterstützung und Förderung.
Website des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011

Koordinierungsstelle in Deutschland war das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die praktische Umsetzung übernahm die Geschäftsstelle des EJF 2011 bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW), die bei allen Fragen rund um die Antragsstellung beriet.

Deutsche Geschäftsstelle des EJF 2011

Bundesnetzwerk für bürgerschaftliches Engagement

Engagiert in Deutschland

Landesportale für bürgerschaftliches Engagement

„Gemeinsam-Aktiv“ Bürgerengagement in Hessen

Die Broschüre „Engagiert in Hessen – Engagiert in Europa“ der Hessischen Landesregierung ist im EDZ erhältlich. Diese gibt wertvolle Anregungen für das europäische Freiwilligenjahr 2011.

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben auf Beschluss des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates das Jahr 2010 zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung erklärt. Europaweit stärkten Veranstaltungen, Kampagnen und Aktionen das öffentliche Bewusstsein für die Risiken von Armut, die Wahrnehmung für ihre vielfältigen Ursachen und Auswirkungen. Neben der Förderung zahlreicher europäischer Initiativen und Projekte, die sich mit dieser Thematik befassten, stand eine umfangreiche Kommunikationstrategie im Mittelpunkt. Über Medien und weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wurden Ansätze sozialer Integration vorgestellt. Zudem hatte jedes EU-Land ein eigenes Programm entsprechend den Leitprinzipien und Zielsetzungen des Jahres vorbereitet.

Website des Europäischen Jahres 2010

Webseite der EU-Kommission Beschäftigung, Soziales und Integration