Musiksammlung

Die Sammlung basiert auf der ehemaligen Hofmusiksammlung der Darmstädter Landgrafen und Großherzöge. Einen Schwerpunkt bildet die Barockmusiksammlung aus dem 18. Jahrhundert mit dem Nachlass des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner.

Altes CD Regal im Forschungslesesaal
Bild: ULB Darmstadt

Musik im Forschungslesesaal

Die Präsenzbibliothek der Musiksammlung im Forschungslesesaal umfasst die Gesamtausgaben von ca. 80 Komponisten, CD-Einspielungen aus Handschriften des historischen Musikbestandes, musikwissenschaftliche Spezialliteratur und den Schwerpunkt Darmstädter Musikgeschichte.

Musikhandschriften

Die Musikhandschriften umfassen einen großen Bestand an Musikstücken von Christoph Graupner, Abschriften der Werke Georg Philipp Telemanns und Originalhandschriften, vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Autograph der Händel-Variationen von Johannes Brahms (Signatur: Mus ms 979)
Autograph der Händel-Variationen von Johannes Brahms (Signatur: Mus ms 979)

Datenbanken für Musik

Originalunterschrift Christoph Graupner
Originalunterschrift Christoph Graupner

Geboren am 23.01.1683 in Kirchberg
Gestorben am 10.05.1760 in Darmstadt
1711 Heirat mit Sophie Elisabeth Eckardt

Landgraf Ernst Ludwig holte Christoph Graupner 1709 von der Hamburger Oper nach Darmstadt.

Das Instrumentalwerk umfasst die wichtigsten Gattungen und Musikstile aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ouverturen, Konzerte, Sinfonien und Sonaten. Während seiner 50jährigen, ununterbrochenen Tätigkeit am Darmstädter Hof, nahm Graupner moderne musikalische Tendenzen seiner Zeit auf und integrierte diese in seine Werke.

Unter seinen Zeitgenossen galt er deshalb als hochmoderner Komponist. Die Darmstädter Hofkapelle entwickelte sich während seiner Dienstzeit zu einem weithin beachteten, auch überregional bekannten qualitativen Ensemble, welches intensive Beziehungen zu anderen Höfen und Komponisten unterhielt. Neben Graupners eigenen Werken führte seine Hofmusikkapelle auch viele Musikstücke bedeutender Zeitgenossen auf.

Graupner-Kantaten (wird in neuem Tab geöffnet) (Verzeichnis Friedrich Noack)

Aufgrund der Vielfalt und Modernität seiner Musik wird Graupner auch heute von Musikern aus aller Welt sehr geschätzt. Viele auf historische Musizierpraxis spezialisierte Künstler widmen sich seit vielen Jahren intensiv der Entdeckung seiner Werke:

Telemann und Graupner

Die Darmstädter Telemann-Handschriften sind ausschließlich Abschriften von der Hand Graupners oder seiner Mitarbeiter. Dieses Vorgehen entsprach der damaligen Praxis sich Werke externer Musiker zu beschaffen, um die Aufführungen am Darmstädter Hof abwechslungsreich gestalten zu können. Da von Telemann fast keine autographen Originale erhalten sind, besteht auf diese Weise in der ULB Darmstadt ein eigener Überlieferungsstrang der Werke Telemanns.

Graupner Online

Informationen zu Graupner-Werken

Eine Besonderheit der Musiksammlung sind die Archivbestände des Musikverlages Breitkopf & Härtel. Nach dem Krieg fehlten den Verlagsverantwortlichen die Mittel für den Neuaufbau eines Verlagshauses in Wiesbaden, sodass die wertvollen Manuskripte (Auktionskatalog 1951 (wird in neuem Tab geöffnet) ) versteigert werden sollten. Dies wurde vom Bundespräsidenten mittels eines Kredites aus dem Marshal-Plan gegen Vorkaufsrecht der hessischen Landesregierung verhindert und die Archivschätze der Landes- und Hochschulbibliothek zugesprochen. Dieses Konvulut enthält autographe Werkmanuskripte und Briefe folgender Komponisten:

Johann Christoph Friedrich Bach

Johann Sebastian Bach

Ludwig van Beethoven

Hector Berlioz

Johannes Brahms

Niels Wilhelm Gade

Georg Friedrich Händel

Joseph Haydn

Johann Ludwig Krebs

Franz Liszt

Karl Loewe

Felix Mendelssohn-Bartholdy

Hand Pfitzner

Max Reger

Xaver Scharwenka

Richard Strauss

Richard Wagner