
Handschriften und Inkunabeln
Knapp 4.000 Handschriften aus Mittelalter und Früher Neuzeit, mehr als 2.000 Inkunabeln sowie über 100.000 historische Drucke vor 1800 sind im Besitz der ULB Darmstadt.
Handschriften
Die Bestände gehören dem frühen Mittelalter, Spätmittelalter und der frühen Neuzeit an – zum Beispiel die beiden Nibelungen-Handschriften. Die Gebrauchshandschriften umfassen einen Großteil der Sammlung: liturgische und Gebetbücher aus dem theologischen Bereich sowie juristische und medizinische Bücher. Illuminierte Prachthandschriften sind Besonderheiten, da diese im Regelfall als Auftragsarbeiten erstellt wurden.
Neben der überwiegenden lateinischen Sprache existiert eine größere Anzahl von deutschen – Schwerpunkt 15. Jahrhundert – und mittelniederländischen Handschriften, die aus den Kölner Beständen des Barons Hüpsch stammen. Vereinzelt findet man deutsche Glossen innerhalb lateinischer Texte. Außerdem sind einige Fragmente überliefert.
Die Bibelsammlung des Klosters Wedinghausen
Zu einer Ausstellung anlässlich der 850-Jahr-Feier des Klosters Wedinghausen entstand in den Räumen der ULB ein Filmbeitrag über die Bibelsammlung des Klosters Wedinghausen. Neben etlichen Handschriften kamen auch 16 Bibeldrucke aus dem Kloster über Großherzog Ludwig I. in den Bestand der Bibliothek Darmstadt.
Inkunabeln und historische Drucke
Rund 40 Kilometer von Darmstadt entfernt entwickelte Johannes Gutenberg um 1450 den Buchdruck. Die bis Ende 1500 entstandenen Druckwerke werden als Inkunabeln oder Wiegendrucke bezeichnet. Mit dieser Erfindung konnten Publikationen schnell, in einer hohen Auflage und zeitgleich an eine große Leserschaft gebracht werden. Eine Herausforderung dieser Erfindung bestand darin, die kunstvoll gearbeiteten Handschriften durch genauso künstlerisch wertvolle Drucke zu ersetzen. Viele Exemplare dieser Buchdruckkunst sind im Bestand der ULB.