Die ULB forscht

Die Provenienzrecherche wirft einen materiellen Blick auf die Bestände der historischen Sammlungen und lässt sie in einem neuen Licht erscheinen. Das Buch als Objekt tritt in den Vordergrund und wird anhand von Provenienzmerkmalen erforscht.
- Welche Geschichte bzw. Objektbiografie kann seit seiner Veröffentlichung rekonstruiert werden?
- Welche Besitzer:innen des Buches, welche Besitzwechsel lassen sich ausmachen?
Diesen Fragen wird in historischer Forschung nachgegangen. Neben den Büchern werden auch Datenbanken, Literatur und Archivquellen ausgewertet, um etwas über die Vorbesitzer:innen herauszubekommen.
Auf diese Weise wird die historische Entwicklung der Bibliotheksbestände sichtbar gemacht. Die heutige Universitäts- und Landesbibliothek ist über Jahrhunderte durch die Übernahme aufgelöster Bibliotheken, antiquarischen Käufen und vielen privaten Schenkungen gewachsen.
Komplette Bibliotheken wurden von Privatpersonen oder Institutionen übernommen. Diese können durch die Provenienzforschung rekonstruiert und im Katalog der ULB angezeigt werden. Das Forschungsprojekt zu NS-Raubgut behandelt ein Kapitel der Bibliotheksgeschichte, in dem Bücher ihren früheren Eigentümer:innen als Verfolgten des Nationalsozialismus entwendet und unrechtmäßig von der Bibliothek erworben wurden.

NS-Raubgut
Bei NS-Raubgut handelt es sich um Bücher, die während des Nationalsozialismus den aus rassistischen, politischen oder religiösen Gründen Verfolgten entzogen wurden. Im Forschungsprojekt der ULB zu NS-Raubgut suchen die Projektmitarbeiter:innen im Buch nach Provenienzmerkmalen der Vorbesitzer:innen.