Veranstaltungen zur Provenienzforschung am 12. April

06.04.2023

Zum internationalen Tag der Provenienzforschung am 12.04.23 informiert die ULB Darmstadt in zwei Veranstaltungen über ihre aktuellen Forschungen zu NS-Raubgut in der Bibliothek.

Die Hessische Landesbibliothek, Vorgängerin der heutigen ULB, wurde 1933 gleichgeschaltet und in den Dienst des NS-Staates gestellt. Verbotene Bücher wurden der Nutzung entzogen und beschlagnahmte Werke in den Bestand aufgenommen. 1942 gelangten Bücher aus dem Besitz der deportierten Darmstädter Juden in die Bibliothek, die schon 1944 größtenteils im Bombenkrieg verbrannten. Dank neuerer Recherchen konnten einzelne Titel identifziert und das Schicksal ihrer Vorbesitzer geklärt werden.

Die Provenienzforschung an der ULB Darmstadt erforscht die Geschichte der Bibliotheksbestände und ermittelt das hier bis heute vorhandene Raubgut. Im Fokus eines seit Herbst 2022 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts stehen 40.000 Bände, die beim Neuaufbau nach Kriegsende eingearbeitet wurden.

Programm zum Tag der Provenienzforschung am 12.04.23:

16:00-16:45 Themenführung: Auf Spurensuche nach NS-Raubgut in den Beständen der ULB Darmstadt

Die Führung vermittelt an ausgewählten Beispielen die Methoden der Provenienzforschung in Bibliotheken. Gemeinsam werden die Spuren des früheren Besitzes entschlüsselt und die Objektgeschichte einzelner Bücher zum Leben erweckt.

Treffpunkt: Forschungslesesaal, OG 2

17:00-18:00 Vortrag: Raubgut und verbotene Bücher – die Hessische Landesbibliothek in der NS-Zeit

Der Vortrag widmet sich der Geschichte der Bibliothek und dem Schicksal der Bücher der aus Darmstadt deportierten Juden.

Treffpunkt: Vortragssaal UG 1