Fritz Bauer Vorträge am 7. und 21. Mai

29.04.2025

Im Mai finden Vortrags- und Gesprächsabende des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt in Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek statt.

Fritz Bauer. Hessischer Generalstaatsanwalt und radikaler Demokratie-Aufklärer – NS-Verbrechen vor Gericht

Referent: Werner Renz (langjähriger Archivar des Fritz Bauer-Instituts und Fritz Bauer-Forscher, Buch-Autor)

07.05.2025 um 19:30

Fritz Bauer war ein politischer Akteur, der unerschrocken und furchtlos für die Wahrung der Grund- und Freiheitsrechte eintrat und für den Schutz der Menschenwürde durch Humanisierung unserer Gesellschaft stritt. Bauer machte zudem als ein vehementer Kritiker des überkommenen Strafrechts und ein Kämpfer für einen humanen, Resozialisierung anstrebenden Strafvollzug von sich reden.Der Vortrag macht den Versuch, dem einseitigen Bauer-Bild des „Nazi-Jägers“ die komplexe Persönlichkeit des großen Justiz-Juristen, Demokratie-Aufklärers und Kämpfers für die Menschenrechte entgegenzusetzen.

Werner Renz war seit der Gründung des Fritz Bauer Instituts im Jahr 1995 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts und Leiter des Archivs und der Bibliothek. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten Fritz Bauer, die Frankfurter Auschwitz-Prozesse und die Geschichte des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau hat er zahlreiche Publikationen veröffentlicht.

Um Voranmeldung wird aus Planungsgründen gebeten:

Veranstaltungsort

ULB Darmstadt, Standort Stadtmitte
Vortragssaal (UG)
Magdalenenstraße 8
64289 Darmstadt

Fritz Bauers Kampf um die Anerkennung des Widerstands gegen die NS-Diktatur. Der Braunschweiger Remer-Prozess als Beitrag zur Demokratiebildung nach 1945

Referentin: Dr. Katharina Rauschenberger (Fritz Bauer-Institut Frankfurt am Main)

21.05.2025 um 19:30 Uhr

Der erste spektakuläre Prozess Fritz Bauers als Braunschweiger Generalstaatsanwalt im März des Jahres 1952 gegen den 2. Vorsitzenden der rechtsextremen „Sozialistischen Reichspartei“ und NS-Täter Otto Ernst Remer war als öffentliche Rehabilitation der Widerstands- und Freiheitskämpfer des 20. Juli 1944 gedacht. Aber auch der weitgehend ausgebliebene Widerstand der meisten Deutschen gegen die NS-Diktatur, von Millionen Mitläufern und Mittätern, beschäftigte Fritz Bauer Zeit seines Lebens. Er versuchte Gründe dafür zu finden, gab rechtliche und moralische Maßstäbe für einen demokratischen Widerstand an die Hand. Bauer vertrat eine Pflicht jeder und jedes Einzelnen zum Widerstand, wo der Staat die Prinzipien der Humanität und der Gleichheit missachte. Der Bilder-Vortrag zeigt, dass Bauers Überlegungen eng mit seinen Erfahrungen als politisch und antisemitisch Verfolgter …verwoben waren, aber auch mit dem, was ihm in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft und seiner Tätigkeit als Generalstaatsanwalt in Hessen widerfuhr.

Katharina Rauschenberger ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut, hier unter anderem für die Entwicklung, Konzeption und Koordination des Veranstaltungsprogramms zuständig. Zudem ist sie Redakteurin der Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts.

Mehr Infos: www.liberale-synagoge-darmstadt.de

Veranstaltungsort

ULB Darmstadt, Standort Stadtmitte
Vortragssaal (UG)
Magdalenenstraße 8
64289 Darmstadt